Der Revell Airbus A400M Atlas RAF – Gigant aus Plastik

Manche suchen Entspannung beim Yoga, andere beim Gärtnern – und dann gibt es uns: Die Modellbauer. Diejenigen, die mit Skalpell, Feilen und Pinzette bewaffnet in ruhiger Präzisionsarbeit aus Plastikbauteilen kleine Meisterwerke schaffen. Für uns ist Modellbau nicht nur ein Hobby – es ist eine meditative Praxis. Und offenbar war sich sogar ein gewisser Louis Creed dieser Tatsache bewusst.

Ja, Louis Creed – der sympathische, wenn auch zunehmend überforderte Arzt aus Stephen Kings Friedhof der Kuscheltiere. Ehe sein Leben von einer düsteren Wendung in Richtung „verfluchte Begräbnisplätze“ nimmt, sitzt Louis ganz entspannt an seinem Schreibtisch – versunken in den Bau eines Revell-Modells.

Es sind genau solche ruhigen Momente, in denen man sich fragt: Was wäre wohl passiert, wenn Louis beim Modellbau geblieben wäre und sich nicht für okkulte Wiederbelebungspraktiken interessiert hätte?

Doch genug literarische Abstecher – zurück zur Realität und zu einem echten Koloss im Maßstab 1:72:

Der Airbus A400M Atlas ist ein moderner militärischer Transportflieger, der ursprünglich von mehreren europäischen Ländern gemeinsam entwickelt wurde. Die Version der Royal Air Force (RAF) besticht durch markante Tarnlackierung, vier kraftvolle Turboprops und eine robuste Bauweise – und genau das bringt Revell in einem detailreichen Modellbausatz auf den Basteltisch.

Die Fakten

• Maßstab: 1:72
• Modellnummer: Revell 03822
• Länge des fertigen Modells: ca. 64 cm
• Flügelspannweite: ca. 59 cm
• Teileanzahl: über 200
• Schwierigkeitsgrad: Level 5 – ideal für fortgeschrittene Bastler
• Besonderheiten: drehbare Propeller, detailliertes Cockpit, realistische Fahrwerksnachbildung, Decals für RAF-Version

Dieses Modell ist definitiv kein Wochenendprojekt – aber gerade das macht den Reiz aus.

Bau-Erlebnis mit Herausforderung und Belohnung

Beim Zusammenbau des A400M ist Geduld gefragt. Die Passgenauigkeit ist gut, aber kleine Nacharbeiten – feilen, spachteln, schleifen – gehören dazu. Besonders die Triebwerke mit den gegenläufigen Propellern sind ein optisches Highlight, aber auch etwas knifflig im Zusammenbau.

Revell gibt die passenden Farbcodes an (z. B. RAF Grey Green, Anthrazit, Zinkchromatgelb fürs Innenleben) – also keine Farbexperimente à la Louis bitte.

Ein Tipp für den Einstieg: Trockenpassen ist Pflicht. Gerade bei so großen Bauteilen wie Flügel oder Rumpf vermeidet man so spätere Frustration. Beim Lackieren empfiehlt sich eine Airbrush-Anlage – die typischen Grautöne der RAF kommen damit besonders gut zur Geltung.

Modellbau als kleine Rebellion gegen die Hektik

Der Reiz dieses Hobbys liegt nicht nur im fertigen Modell, sondern in der Arbeit selbst: dem leisen Schnippen eines Seitenschneiders, dem kontrollierten Streichen mit einem feinen Pinsel, dem Zufriedenheitsgefühl, wenn ein Fahrwerk millimetergenau sitzt.

Für viele ist Modellbau ein Gegenpol zur digitalen Welt – und ein Ort, an dem Zeit wieder langsamer vergeht.

Louis Creed hätte sich übrigens einen schlechteren Weg zur Stressbewältigung aussuchen können. Wäre er beim Basteln seiner Revell-Bausätze – wer weiß, vielleicht sogar eines A400M – geblieben, wäre das Leben in Ludlow vermutlich deutlich friedlicher verlaufen. Keine untoten Katzen. Keine nächtlichen Friedhofsmärsche. Nur der stille Triumph über eine perfekt sitzende Tragfläche.

Unser Fazit: Groß, fordernd, lohnenswert

Der Revell Airbus A400M Atlas RAF ist ein Modell für Fortgeschrittene – aber genau deshalb so reizvoll. Wer sich dieser Herausforderung stellt, wird mit einem imposanten Ergebnis belohnt: Ein detailverliebtes Modell eines modernen Militärfliegers, das in jeder Vitrine beeindruckt.

Und wer weiß – vielleicht verhindert so ein Projekt sogar den nächsten fatalen Besuch auf einem alten Indianerfriedhof. Zumindest, wenn man Louis Creed glauben mag.