
Onitama ist eines dieser Spiele, das man einmal spielt – und dann gleich nochmal. Und nochmal. Und nochmal. Denn obwohl es auf den ersten Blick minimalistisch wirkt, steckt darin eine taktische Tiefe, die selbst Schachfreunde beeindruckt. Dazu kommen eine edle Ausstattung, schnelle Spielzüge und ein genial einfaches Konzept
Wir stellen euch das Grundspiel und die drei Erweiterungen vor – und verraten, warum Onitama ein echter Dauerbrenner im Regal ist.
Das Grundspiel – Eleganz in fünf Figuren
In Onitama treten zwei Spieler mit je fünf Figuren (ein Meister und vier Schüler) auf einem 5×5-Feld gegeneinander an. Ziel: Entweder den gegnerischen Meister schlagen oder mit dem eigenen Meister das gegenüberliegende Tempelfeld betreten.
Das Besondere: Jede Figur bewegt sich nicht beliebig, sondern nur anhand von Bewegungskarten, die genau festlegen, wie ein Zug aussehen darf. Von den insgesamt 16 Karten werden pro Partie nur fünf verwendet – zwei pro Spieler, eine fünfte wartet in der Mitte. Nach jedem Zug wird die verwendete Karte weitergegeben, und man erhält eine neue. So weiß man stets, welche Optionen der Gegner bald haben wird. Klingt simpel? Ist es auch – aber eben auch genial!

Onitama fühlt sich an wie eine Mischung aus Schach, Stratego und Go – aber in 15 bis 20 Minuten.
Erweiterung 1: Senseis Weg
Die erste Erweiterung Senseis Weg ist ideal für alle, die Onitama lieben und einfach mehr Vielfalt wollen. Sie bringt 16 neue Bewegungskarten ins Spiel, die den Pool der möglichen Kombinationen drastisch erhöhen – ohne neue Regeln oder Mechaniken.

Das Spiel bleibt so zugänglich wie zuvor, wird aber strategisch noch abwechslungsreicher. Einige Karten sind besonders aggressiv, andere defensiv oder trickreich. Wer das Grundspiel gut kennt, wird hier viele neue taktische Möglichkeiten entdecken.
Erweiterung 2: Der Geist des Windes
Mit Der Geist des Windes kommt erstmals eine neutrale Figur ins Spiel: der geheimnisvolle Windgeist. Diese Figur gehört keinem Spieler, beeinflusst das Spielgeschehen aber erheblich. Sie bewegt sich ebenfalls anhand spezieller Karten, kann gegnerische Figuren verdrängen, blockieren, aber nicht geschlagen werden – und schlägt selbst auch nicht.

Der Windgeist bringt eine neue Dynamik ins Spiel. Es geht nicht mehr nur um den direkten Schlagabtausch, sondern auch um das geschickte Positionieren dieser dritten Kraft. Besonders für fortgeschrittene Spieler ein echtes Highlight.
Erweiterung 3: Licht und Schatten
Licht und Schatten ist die komplexeste der Erweiterungen und führt ein völlig neues Element ein: den verdeckten Ninja. Jeder Spieler erhält zusätzlich eine Schattenfigur, die sich geheim über das Spielfeld bewegt. Erst wenn sie angreift oder sichtbar gemacht wird, zeigt sie sich auf dem Brett.

Das bringt einen Hauch von Deduktionsspiel ins taktische Onitama-Universum. Wo ist der Ninja des Gegners gerade? Plant er einen Überraschungsschlag? Oder blufft er nur? Diese Erweiterung ist ideal für Spieler, die Onitama bereits in- und auswendig kennen und sich ein neues Mindgame wünschen.
Unser Fazit: Wenig Material, große Wirkung
Onitama ist ein Paradebeispiel dafür, wie viel Tiefe in einem kleinen Spiel stecken kann. Ob als Einstieg ins strategische Spielen oder als Duell unter Taktik-Veteranen – es begeistert durch Eleganz, Abwechslung und Spieltiefe.
Die Erweiterungen bauen sinnvoll aufeinander auf:
- Pfad des Sensei für mehr Vielfalt,
- Weg des Windes für eine neue Dimension,
- Licht und Schatten für taktische Psychospielchen.
Wer strategische Duelle liebt, sollte Onitama unbedingt auf dem Schirm (und Spieltisch) haben. Ideal für zwischendurch – aber mit Suchtgefahr!
Onitama und die drei Erweiterungen
Hoch in den nebelverhangenen Bergen Japans liegt der Schrein von Onitama, einem Ort der Erleuchtung und Meditation. Hier versammeln sich regelmäßig die Meister der Kampfkünste mit ihren begabtesten Schülern, um ihre Überlegenheit im Kampf zu beweisen.