
Wenn es um Giganten geht – sei es in der Urzeit oder im Netzwerk – dann führt kein Weg am Spinosaurus vorbei: Mit bis zu 18 Metern Länge war er der unbestrittene Koloss unter den fleischfressenden Dinosauriern. Kraftvoll, ausdauernd und erstaunlich gut an seine Umgebung angepasst.
Und genau so fühlt sich auch der AF-24HD von Ubiquiti an, wenn man ihn zum ersten Mal in den Händen hält – oder besser gesagt: mit dem Kran aufs Dach hievt.
Der AF-24HD: Ein Biest unter den Richtfunkstrecken
Für unser jüngstes Projekt mussten wir zwei Standorte mit mindestens 1 Gbps symmetrischem Durchsatz über eine Sichtverbindung von rund 7 km miteinander verbinden.
Unsere Wahl fiel auf den AF-24HD – und das aus gutem Grund:
Technische Highlights:
- Frequenzbereich: 24,05 – 24,25 GHz
- Modulation: Bis zu 256QAM MIMO
- Latenz: unter 1 ms
- Reichweite: bis zu 20 km
- GPS-Sync, integrierte Linkanalyse, Spektrum-Scanner
- Antenne: 33–40 dBi, Öffnungswinkel < 3,5°
- Wettertauglichkeit: −40 °C bis +55 °C, Windfestigkeit > 200 km/h
Diese Zahlen sind beeindruckend – und genau das, was wir für eine robuste Backbone-Strecke gesucht haben.

Die Herausforderung: Gigabit über weite Distanz
Die beiden Standorte, die verbunden werden mussten, verfügten über eine freie Sichtverbindung von ca. 7 km, jedoch ohne Möglichkeit zur Glasfaserverlegung. Die Anforderungen waren klar:
- Symmetrischer Gigabit-Durchsatz
- Hohe Verfügbarkeit, auch bei schlechtem Wetter
- Kurze Latenzen, da VOIP und Kameraübertragungen im Spiel sind
Wir wollten keine halben Sachen – und griffen daher zum Schwergewicht AF‑24HD.
Der Aufbau: Präzision statt Muskelkraft
Mit knapp 25 kg Gewicht und über 75 cm Antennendurchmesser ist der AF‑24HD ein echter Brocken. Kein Vergleich zu einem LiteBeam oder NanoBeam – hier sind klare Strukturen gefragt:
- Mastbefestigung mit Gegengewichten oder Wandmontage
- Zwei Techniker für Ausrichtung absolut erforderlich
- Exakte Peilung notwendig – ein Grad daneben bedeutet Verbindungsverlust
- Stromversorgung über PoE (50V, max. 50W)

Die Montage dauerte insgesamt etwa 5 Stunden – inklusive Antennenaufbau, Ausrichtung, Kabelführung und Switch-Einbindung. Dank der Weboberfläche mit Ausrichtungsanzeige und akustischem Lock-on war die Justierung zwar heikel, aber gut beherrschbar.
Das Ergebnis: Fiber-Feeling ohne Graben
Sobald die Geräte ausgerichtet und verbunden waren, wurden unsere Erwartungen sogar übertroffen:
- 1,86 Gbps stabiler Durchsatz
- Latenz < 0,9 ms
- Keine merklichen Paketverluste, selbst bei Starkregen
- QoS und VLAN-Tagging funktionierten einwandfrei im Bridge-Modus
Das Monitoring über Ubiquiti’s AirOS zeigte eine durchgängig saubere Linkqualität. Selbst bei stärkerem Wind oder kurzfristigem Starkregen kam es zu keiner Unterbrechung – lediglich eine geringfügige Reduktion der Modulation (z. B. von 256QAM auf 64QAM) wurde kurzzeitig registriert.
Unser Fazit: Der Spinosaurus unter den Richtfunkgeräten
Der AF‑24HD ist groß, schwer, leistungsstark und will mit Respekt behandelt werden – ganz wie sein urzeitliches Pendant. Wer den Platz, die Sichtverbindung und die Anforderungen hat, bekommt mit diesem Gerät eine echte Glasfaser-Alternative, mit beeindruckender Performance.
Gerade für Unternehmen, ISPs oder Events mit hohem Datenbedarf ist er ideal – solange man bereit ist, ein wenig in Mastbau, Ausrichtung und Wetterabsicherung zu investieren.
Der Spinosaurus war der König der Flussmündungen – der AF‑24HD ist der König der Luftschnittstellen.
Ubiquiti – AF-24HD
Untergebracht in einem kompakten, hocheffizienten Formfaktor bietet die airFiber eine unglaubliche WLAN-Gigabit-Leistung, geringe Latenzzeiten und eine große Reichweite. airFiber läutet eine neue Ära der WLAN-Technologie ein, die sich ideal für Carrier-Backhauls, den Einsatz in großen Unternehmen oder öffentliche Sicherheitsanwendungen eignet.