Brettspiel
24. Mai 2023 Lookout Spiele

Uwe Rosenberg erzählt von den Anfängen der Spielentwicklung und was danach folgen soll. 

Entstehungsgeschichte von Atiwa

Bereits vor der Pandemie hat er sich mit der Bedeutung von Flughunden für die Aufforstung beschäftigt. Dies hat ihn zu dem Spiel Atiwa inspiriert.

Dann brach die Pandemie aus und die Zeit des „Stillstands“, wie er es nennt, hat er genutzt, um weitere Recherche über Ghana zu betreiben. Diese neuen Erkenntnisse hat er genutzt, um weitere Spiele zu entwickeln.

Deswegen ist es auch nicht überraschen, dass alle Spiele in Ghana angesiedelt sind. Für Uwe Rosenberg zählt Ghana als eines der vielfältigsten Staaten der Erde und in seinen Spielen behandelt er Themen und Problematiken dieses Staates. Wobei er betont, dass die Probleme nicht unbedingt selbst vom Land ausgesucht sind.

Als er das Spiel mit seinem 7-Jährigen Sohn spielte, fasste er das Spiel wie folgt zusammen „Flughunde kacken Bäume“. Zu diesem Zeitpunkt hieß das Spiel jedoch noch „Kibi“.

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Weitere Spielideen

Themen, die Uwe Rosenberg zu weiteren Spielen inspirieren.

Energiewirtschaft

Im Spiel wird noch mit Holzkohle geheizt. Allerdings ist die Idee langfristig von Holzkohle wegzukommen ein Gebiet für ein weiteres Spiel.

Landwirtschaft

Weitere Themenkomplexe für ein neues Spiel sind Lagunenbewirtschaftung, der Stausee in Ghana und die Landwirtschaft in der Savanne. Wobei Uwe Rosenberg die Themen Lagunenbewirtschaftung und Stausee zusammen kombinieren möchte.

Bereits fortgeschrittene Entwürfe  gibt es für die Themen Bergbau und die Kombination aus Plantagen und Ökotourismus.

Beim Bergbau-Spiel geht es um Pflanzen, die den Erdboden entgiften, wobei Investoren die Feinde sind.

Im Gegensatz dazu geht es beim Plantagenspiel geht es um die Verwaltung seiner eigenen Plantagen. Wobei das Ziel ist, diese zurückzubauen und die dadurch gewonnen Flächen nachhaltig zu nutzen. Allerdings muss man immer dabei berücksichtigen das man einen Lebensunterhalt für seine Familie bestreiten muss.

Besonders zu erwähnen ist, dass die Spiele alle in der Gegenwart oder jungen Vergangenheit spielen. Uwe Rosenberg betont, dass Spielschaffende in den 90er Jahren vor allem Spiele mit einem Mittelaltergenre rausgebracht wurden.

Heutzutage sind Themen aus der Gegenwart, die auch schwerwiegenden Themen behandeln, nichts ungewöhnliches mehr.

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Gemeinsam

Ein weiteres gemeinsames Element zwischen den Spielen ist, dass es darum geht, das Leben der Menschen in Westafrika zu verbessern.

Uwe Rosenberg  gibt zu bedenken, dass das nicht so einfach ist, durch die Nachwirkungen der Kolonisation.

Zudem legt er den Fokus mehr auf das Miteinander und das Gespräch miteinander.

Dementsprechend ist einer seiner Kernsätze: : „Augenhöhe stellt sich blitzartig ein, wenn alle am Gespräch Beteiligten sich mehr für das interessieren, was die anderen sagen, als für das, was sie selbst sagen wollen.“

Er wünscht sich das Menschen mehr tiefgründige Gespräche führen und sich vor allem zuhören.

Atiwa, das Lookout-Spiel

Atiwa spielt in Westafrika, genauer Ghana. In einem Dorf am Rande eines Naturschutzgebietes, welches sauberes Trinkwasser liefert, ist es eure Aufgabe Wohlstand zu erzeugen.

Es spielt also in einer Region, die ökologisch sehr wertvoll ist.

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Der Regenwald

Der Name Atiwa stammt von einer Hügelkette im Südosten von Ghana mit selben Namen. Dabei handelt es sich um ein 17.400 Hektar großes Waldreservat. Dieser ist ein hochgelegener immergrüner Wald, der selten in Ghana zu finden ist.

Diese Region beheimatet zahlreiche schöne und bedrohte Arten. Außerdem versorgen seine Wasserquellen 5 Millionen Menschen mit trinkbarem Wasser.

Leider ist das wertvolle Gebiet durch Bauxitabbau, Jagd auf Buschfleisch und Abholzung bedroht. Aspekte, die sich teilweise auch im Spiel wiederfinden lassen.

Spielinhalt

Als Obstbauern lernen die Spieler die Palmenflughunde, fachlich Eidolon helvum, als nützliche Verbündete zu betrachten und nutzen.

Die Tiere fressen in der Nacht einige der angebauten Früchte, gleichzeitig verteilen sie aber auch so deren Samen über weitere Landstriche.

Dadurch sind sie große Helfer bei der Aufforstung von Brachland. Zudem sind sie damit mittelfristig an der Ernten-Steigerung beteiligt.

Somit tritt eine symbiotische Zusammenarbeit zwischen den Flughunden und den Obstbauern auf.

Zudem bieten die Obstbauern den Flughunden einen Unterschlupf, wodurch die Anbaufläche sich schneller vergrößert.

Viele Flughunde brauchen aber auch viel Platz.

Ziel des Spiels ist es ein Gleichgewicht zwischen Flughunden dem Wachstum der eigenen Siedlung herzustellen. Je besser das gelingt, desto eher ist einem der Sieg sicher.

Zu den allgemeinen Fakten des Spiel:

Atiwa nutzt den Worker-Placement-Mechanismus und beinhaltet neben vielen Karten auch über 300 Holzmeeple, wie Flughunde.

Es ist für 1 bis 4 Spieler konzipiert und ab 12 Jahren spielbar. Außerdem handelt es sich bei dem Spiel um ein KENNERSPIEL.

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Wie sieht es mit dem ökologischen Abdruck von Atiwa aus?

Die über 300 Holzmeeple werden aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Papier, Pappe und Buchenholz, hergestellt. Zudem wird das Spiel bei Lookout Spiele Partner ASS Altenburger in Deutschland gedruckt und konfektioniert.

So lenkt das Spiel nicht nur die Aufmerksamkeit auf die positive Mitgestaltung der Gegenwart, sondern ist sogar selbst Teil einer positiven Veränderung.

Die Entwicklung eines Spiels ist immer eine Leistung von vielen Beteiligten

So hat der Illustrator von Atiwa Andy Elkerton mit Hilfe von ghanaischen Kontakten von Uwe und Kulturanthropologen die typische ghanaische Landschaft entwickeln können.

Folglich entsprechen die Hütten den lokalen Vorbildern vor Ort und es finden sich keine gefestigten Wege im Dorf.

Die grafische Darstellung der Flughundmeeple hat Klemens Franz übernommen.

Falls dein Interesse zu Ghana, des Spiels oder Palmenflughunden noch ungestillt ist, so gibt es in dem Begleitheft, welches beim Spiel beigelegt ist, weitere Informationen zu diesen Themen.

Außerdem werden noch weitere Spiele von Uwe Rosenberg aus diesem Themenbereich folgen.

Atiwa

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  • Anzahl: 1-4 Spieler
  • Alter: ab 12 Jahren
  • Dauer: 90+ Minuten

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